Der Ernährungszustand der Weihnachtsbäume spiegelt sich in den Elementgehalten der Nadeln wieder. Für nahezu alle Baumarten gibt es Rahmenwerte, die eine Einstufung in mangelhafte, ausreichende oder gute Versorgung erlauben. Sie basieren auf den Elementgehalten der ein- und zweijährigen Nadeln des dritten Astquirls. Im Zuge des Stoffwechselgeschehens erfolgt die Verteilung der aufgenommenen Nährelemente nicht gleichmäßig über den gesamten Kronenbereich. Vor allem bei knapper Anlieferung werden Stoffe aus den älteren in die jüngeren Nadeln transportiert. Das betrifft besonders Stickstoff, Kalium und Magnesium.
Für eine gute Diagnose sind deshalb Kenntnisse über die Nährelementgehalte zweier Nadeljahrgänge notwendig. Zudem müssen die Triebe vollständig ausgereift sein, um eine Vergleichbarkeit zu gewährleisten. Bedingt durch die genetische Varianz nehmen Bäume auf gleichem Standort unterschiedliche Mengen an Nährstoffen auf. Deshalb sollte man von mehreren Bäumen Proben entnehmen, um den durchschnittlichen Ernährungszustand eines Bestandes sicher beurteilen zu können.
Verständlicherweise spielt das Klima eine Rolle. Trockenperioden z. B., in denen die Nährstoffversorgung aus dem Boden nachlässt, äußern sich in geringem Gehalt. Ähnliches trifft auch für die Fruktifikation zu, wenn der Baum unter Stress steht. Beides sollte für die Beurteilung des Ernährungszustandes bekannt sein. In erkrankten Beständen sollten noch möglichst gesunde Bäume ausgesucht werden. Unter Umständen ist es aber auch sinnvoll, aus einem solchen Bestand kranke und gesunde Bäume getrennt zu testen, um aus beiden Analysen noch mehr Daten für die Diagnose zu bekommen.
Die Probenahme sollte jeweils aus dem dritten Wirtel erfolgen. Der Ast ist so tief abzuschneiden, dass im Labor die 1- und 2-jährigen Nadeln abgetrennt werden können. Die Entnadelung der Triebe erfolgt erst in unserem Labor. Die Zweigabschnitte mehrerer Bäume werden zu einer Mischprobe vereinigt (Reisig-Bündel wie abgebildet) und am besten in luftdurchlässige Beutel oder Zeitungspapier verpackt (gewöhnliche, saubere Einkaufstüten mit Luftlöchern versehen.). Für nasse Zweigstücke sind Papierbeutel ungeeignet. Aus Kulturen, Dickungen und Stangenhölzern sind Proben von 10 Bäumen je Bestand zu entnehmen.
Um eine Vergleichbarkeit der Nährelementgehalte in den Nadeln zu gewährleisten sollten die Proben während der Vegetationsruhe entnommen werden. Zumindest sollten die Triebe vollkommen ausgereift sein, denn Proben aus frisch ausgetriebenen Bäumen liefern nur schwer auswertbare Daten. Günstigste Probenahmetermine sind August bis Ende März.
In Verbindung mit einer Pflanzenanalyse ist eine begleitende Bodenanalyse notwendig. Alternativ können Sie uns auch den Befund einer aktuellen Bodenanalyse mit der Nadelprobe einreichen.
Für die Probenahme benötigen Sie:
Die Zahl der Proben richtet sich nach der Größe der Fläche. Bei großen Flächen sollten maximal 3 Hektar Fläche zu einer Probe vereinigt werden. Jede Probe besteht aus einer bestimmten Anzahl von Einstichen, die auf der untersuchten Fläche vorgenommen werden. Pro Hektar sollten mindestens 10 Einstiche von 0-30 cm Tiefe gemacht werden.Anschließend wird der Boden gründlich gemischt. Von dieser Bodenmischung werden jeweils 200 - 300 g in einen Probenbeutel gefüllt. Zur Kennzeichnung die Probenbeutel mit einem wasserfesten Stift nummerieren oder etikettieren.